Montag, 3. August 2015

Riesen Dank an Silke, Fans, Observer, Crew, David und Evelyn

Nach meinem Entschluss nicht weiter Richtung Frankreich zu schwimmen, hatte ich durchaus nicht den Eindruck mich vollkommen verausgabt zu haben ....

Ein riesen Lob und ein riesen Dankeschön geht hier an dieser Stelle an meine Frau Silke, die mich trotz ihrer Panik auf See mich mit der notwendigen Nahrung versorgt hat!!!!!

Ich war trotzdem hin und weg - dieses Gefühl hält sich bis heute - und wurde auch von der Crew bestätigt ....

Im Anschluss konnte ich mich dann auf dem Rückweg nach Dover noch mit der Observerin Irene unterhalten und sie machte mir auch Mut, dass es eine höchst beachtliche Leistung von mir war. ... noch dazu als ich erklären konnte, dass ich erst vor ca. 4 Jahren diesen Entschluss als Nichtsportler gefasst hatte....


Auf der Fahrt nach Dover hab ich natürlich auch beim Pilot Neil Streeter nach einer Wiederholung gefragt .... und einen vagen Termin für 2017 oder 2018 ins Auge gefasst ....

Observer Irene, Neil, ich, Adrian (Sam Jones, Co-Pilotin fehlt)

Den Schriftzug vorne links am Boot werde ich wahrscheinlich nie mehr vergessen

An dieser Stelle geht auch ein riesen Dankeschön *ichweissgarnichtobesdafürüberhaupteinpassendeswortgibt* an meine doch riesen Fan Gemeinde, die mein Schwimmen teilweise über die gesamte Zeit am Tracker am Bildschirm mitverfolgt hat ....

Ihr seids der Hammer !!!!!!

Was habt IHR EUCH für Mühe gegeben!!!!!!!!


























Und last but not least hat auch die wirklich liebevolle Betreuung durch David und Evelyn zu dem Erfolg beigetragen ..... sie haben uns in jeder nur erdenklichen Art und Weise unterstützt und sind mit Rat und Tat zur Seite gestanden ....



Natürlich gabs auch Kollateralschäden .... die Mütze mit dem Lichtlein hat mich aufgescheuert .... 


Silke war auch IM Ärmelkanal ;)  


So zeigt sich der Atlantik auch ...









 

Sonntag, 2. August 2015

Der große Tag

Am Morgen des 9. Juli bekam ich noch eine SMS von Neil Streeter, dass es wohl gegen 17:00 Uhr (Ortszeit) losgehen könnte .....

Erster Gedanke - geil ...... zweiter Gedanke - scheiße!! über Nacht?!?!?  .... egal... rein in den Teich und schwimmen ....

Man war ich aufgeregt ... im Übrigen hatte ich dennoch ausreichend Zeit, meine Getränkeflaschen endgültig mit den vorausberechneten Pulver zu befüllen, die Schlüsselbänder auf korrekten Sitz zu prüfen .... und ... und ... und ....


Das Futter - darunter Gels, Bananen und Kekse - wurde dann samt Getränken (Cola und Wasser) in Kisten und Taschen verstaut ...

Meine eigene Ausrüstung bestand naturgemäß nur aus einer Badehose, Schwimmbrille und Kappe .... stooooop ...... ich brauchte noch meine grünen Lichtlein .....


Aufgepackt waren wir dann zum vereinbarten Treffpunkt überpünktlich an der Dover Marina ....

Nur etwas später nahm uns dann Neil Streeter mit seiner Crew in Empfang ....

Nach ein paar Sätzen der Absprache traf auch die Observerin ein, die mein Schwimmen von offizieller Seite überwachen sollte ...

Nach Verstauen meiner Ausrüstung gings dann auch schon los Richtung Shakespeare Beach, von wo aus mein Start erfolgen sollte ....

Um kurz vor 17:00 Uhr Ortszeit gings dann los, rein in den 16 Grad warmen Atlantik  ..... die ersten Meter waren schon etwas von Nervosität begleitet, da der Wellengang doch recht ordentlich war und ich mich auch erst an das Salzwasser gewöhnen musste .....

Nach den ersten beiden feedings, die ich im Abstand von 30 Minuten eingeplant hatte, gings immer besser.... ich fühlte mich sauwohl....

Etwa nach 3-4 Stunden wurde mir dann doch etwas frisch und ein Krampf im Oberschenkel meldete sich auch  ... OK.... auf die folgenden feedings mit Brühe hätte ich gerne verzichtet, da ich dann im Anschluss eher die Fische gefüttert hatte ....

Egal.... schwimmtechnisch war alles in Ordnung und auch die gaaaanz leicht zwickende Schulter machte auch keine Probleme.....



Der Sonnenuntergang war schon gigantisch und so gings in die Nacht .... anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten irgendetwas zu sehen, wenn ich leicht hinter der SUVA war... da hatten mich die Schweinwerfer so geblendet, dass ich kaum wusste, wohin ich schwimmen musste ...

Die einzige verlässliche Lichtquelle war ein fader Scheinwerfer vom Boot, der auf die Wasseroberfläche gerichtet war ....

Und dann mein Alptraum....... QUALLEN ...... dutzenderweise ..... scheißblöde lästige Quallen, die zwar laut Besatzung ungefährlich, aber durchaus schmerzhaft waren .... immer wieder traf ich auf dieses blöde Zeugs ... immer wieder haben sie Arme, Brust, Beine und auch einmal die Nase getroffen .... uärks.....

Armzug für Armzug gings richtig gut voran .... in regelmäßigen Abständen wurde ich auch von der Besatzung gefragt, ob alles in Ordnung sei .... mir gings - bis auf die zunehmend zwickende Schulter - richtig gut ....

Auch die Fütterung klappten hervorragend, wobei ich auf die Kekse verzichten musste, da sie sich beim ersten Kontakt mit dem Salzwasser in seine Bestandteile aufgelöst hatten .....

Zwischendurch hatte ich mich in den Lichtern vertan und wollte einer Autofähre hinterher ...

So nach und nach wurden die Lichter von Calais und die französische Küste immer deutlicher sichtbar ... und nach Auskunft von Neil war ich richtig gut in der Zeit .... laut Neil waren es noch etwa 3-4 Stunden.. und das nach einer Schwimmzeit von etwa 11 Stunden....

Es hat einfach nur gigantisch Spaß gemacht ...






Warum wir dann um alles in der Welt dann eine andere Richtung eingeschlagen hatten, ist mir bisher nicht ganz klar ...

Auf jeden Fall war Lockerheit im Kopf weg, ich spürte die Schulter immer mehr und der Krampf im Oberschenkel meldete sich auch immer mehr ... ich hab mich schlicht und ergreifend geärgert, dass wir in eine mir unverständliche Richtung unterwegs waren....

Etwa 3 Stunden waren wir dann in dieser Richtung parallel zur französischen Küste unterwegs, als mir Neil eröffnete, dass es noch etwa 7 Stunden dauern würde, bis ich an Land gehen könnte ...

Das war für mich das Zeichen, an Ort und Stelle meinen Versuch abzubrechen ....

Ich war hin- und hergerissen zwischen Enttäuschung und einem irrsinnigen Glücksgefühl .....

Es war die größte zusammenhängende Schwimmstrecke, die ich je in meinem Leben zurückgelegt hatte ....

Ca. 14 Stunden und etwa 40 km ...... WOW ......


Samstag, 1. August 2015

Bezug und Warten

Hach .... das war vielleicht ein saudummes Gefühl auf der falschen Seite Autofahren zu müssen....

Von der Fähre runter gings erst mal auf direktem Weg zur Unterkunft in Varne Ridge....

Auch dieser Weg war unheimlich problemlos, obwohl unser Navi nur fürs Festland geeicht war ... aber mit Hilfe von unseren Smarties war das auch kein Problem...

Wir wurden unheimlich herzlich von David und Evelyn empfangen und konnten nach ein paar aufmunternden Worten unser Studio beziehen...





Praktisch an jeder Wand waren Tafeln von erfolgreichen Kanalschwimmern angebracht, die tatsächlich aus allen Winkeln dieser Erde stammen ... 


Wir haben natürlich nicht nur im Quartier gewartet, dass es losgeht.... schließlich hatten wir gute 2 Tage zum Erkunden der Umgebung ....

Mit miserablen Englisch haben wir uns dann bei unseren Gastgebern nach Einkaufsmöglichkeiten erkundigt, die allesamt eher in Folkestone zu finden waren .....

Außerdem ist das echt eine malerische Umgebung, die man kaum auf Bilder bannen kann....




Natürlich stand am Vortag vor meinem Zeitfenster auch noch eine Trainigseinheit in Dover Beach an .. so wirklich toll war das Wetter an diesem Tag echt nicht ....



Der restliche Zeit waren wir einfach nur geflasht von den vielen neuen Eindrücken, so dass auch Nervosität kaum zu spüren war ...



Das Abenteuer beginnt

Es war schon heftig, was so alles ins Auto musste.....

Dachte ehrlich gesagt nicht, ob wir es jemals schaffen, dass tatsächlich ALLES im Auto war, was wir auch nur ansatzweise dachten .. es würde benötigt......

Ihr könnt Euch kaum vorstellen, WAS das so alles war .... unter anderem .....


Neben der umfangreichen Verpflegung aus Bananen, Keksen, Getränke und, und, und, und ..... etc. pp.

Lulu und Hasi haben es natürlich beobachtet ....


Um kurz nach 20:00 Uhr Ortszeit gings dann los... 

Gemütlich und ohne jegliche Hetze kamen wir - mit Schlafpausen - gegen 9:00 Uhr morgens Ortszeit in Calais an. 

Da wir eigentlich eine etwas spätere Fähre gebucht hatten, stellten wir uns auf eine längere Wartezeit ein.... 

Da uns aber beim Einchecken angeboten wurde, eine frühere Fähre zu nehmen, haben wir das Angebot am Schopf gepackt und sind auf den Pott zur Überfahrt .... 








Ich war schon beeindruckt, dass dich REIN und RÜBER müsste ..... ein zurück war kaum noch möglich .... 

Übrigens war die Sicht schon klarer als auf den Bildern, da ich durch salzverkrustete Scheiben fotografieren musste.....  bei dem Wind hat man uns nicht nach draußen gelassen.....